Nicht auf Kosten der Jugend

22.09.2010
Am härtesten wird die geplante ALV-Revision die Jugendlichen treffen: Ein Lehrling, welcher seine Lehre abgeschlossen hat, jedoch keine Anschlussstelle findet, bekommt heute maximal ein Jahr Arbeitslosengeld. Wird die Revision am Sonntag angenommen, werden junge Arbeitslose nur noch während vier Monaten Arbeitslosengeld haben. Statistiken des «Staatssekretariats für Wirtschaft» belegen, dass nach vier Monaten gut die Hälfte aller Jugendarbeitslosen noch immer keine Stelle hat! Konsequenz: Sie landen entweder bei der Sozialhilfe oder hängen am Tropf der Eltern.
Dass der Schuldenberg bei der ALV abgebaut werden muss, ist wohl allen klar. Störend finde ich aber, dass das auf dem Rücken der Schwachen geschehen soll. Warum soll die ALV durch die Opfer der Wirtschaftskrise saniert werden? Und warum muss bei einem Einkommen ab 126 000 Franken eine reduzierte Abgabe und müssen ab 315 000 Franken sogar keine Beiträge bezahlt werden? Wird hier nicht gemäss dem Motto «Die Profite privat, die Kosten dem Staat» politisiert? Mit einem Nein an der Urne soll die geplante Revision zurück an den Absender – eine solidarische Lösung ist möglich und nötig.