Familien sind am stärksten betroffen

08.06.2016

Die Prämien der Krankenkassen werden laufend teurer. Und im Kanton Schaffhausen steigen sie derzeit mehr an als im gesamtschweizerischen Mittel. Durchschnittlich 400 Franken oder 4.6 Prozent mehr als im Vorjahr muss eine erwachsene Person in Schaffhausen 2016 für die Krankenkassenprämien ausgeben, für nächstes Jahr wird sogar noch ein höherer Prämienzuwachs prognostiziert. Währenddessen wachsen die Löhne kaum oder gar nicht. Dies führt dazu, dass die Prämien immer mehr vom ganzen Haushaltsbudget auffressen.
Bei Familien mit kleinem und mittlerem Einkommen sind die Krankenkassenprämien ein überproportional grosser Budgetposten und damit eine starke finanzielle Belastung. Gerade bei Familien mit Kindern und bei jungen Erwachsenen in Ausbildung ist der Anteil der Prämienverbilligungsbezüger zahlenmässig gross. Familien sind von einer Kürzung am stärksten betroffen. Auf eine Familie mit zwei Kindern käme eine Mehrbelastung von bis zu 600 Franken jährlich zu, einer alleinerziehenden Personen mit zwei Kindern und einem Einkommen von 4500 Franken wird die Prämienverbilligung gar um 40 Prozent gekürzt. Zum Vergleich: Eine Steuererhöhung von drei Prozent belastet Durchschnittsverdiener mit 150 Franken pro Jahr weitaus weniger stark. Auch junge Erwachsene in Ausbildung trifft die Reduktion hart: über die Hälfte der 18 bis 25 jährigen Personen im Kanton bezieht heute Prämienverbilligung, die sie auch dringend braucht, wenn sie sich mit einem Lehrlingslohn oder einem Studentenjob über Wasser halten muss. Dies gilt auch dann, sie noch von ihren Eltern unterstützt werden, schliesslich muss diese Unterstützung auch für die Eltern finanzierbar sein – es geht nicht an, dass junge Menschen auf eine Ausbildung verzichten müssen, weil sie selbst oder ihre Eltern die nötigen finanziellen mittel dafür nicht aufbringen können. All dies zeigt: Insbesondere Familien und junge Menschen leiden unter den Sparplänen von Parlament und Regierung. Dabei ist gerade der überalterte Kanton Schaffhausen extrem darauf angewiesen, dass Familien sich hier niederlassen und dass junge Menschen nach der Ausbildung im Kanton bleiben und eine Familie gründen.