Abzocker belohnen und Jugendliche bestrafen?

18.09.2010
Am 26. September stimmt die Schweizer Bevölkerung über die AVIG-Vorlage ab, eine erneute Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes, welche aus linker Sicht unbedingt bekämpft werden muss.
Bei einer Annahme der Vorlage werden insbesondere die Jungen bestraft, während die gut verdienenden Manager in den Genuss von weiteren Abgabeentlastungen kommen. Ein Jugendlicher zum Beispiel, welcher seine Lehre absolviert und keine Anschlussmöglichkeit hat, erhält mit der Revision nur noch vier Monate Arbeitslosengeld statt wie heute während einem Jahr. Weiter werden die Wartezeiten bis man als Jugendlicher Anspruch auf Arbeitslosenunterhalt erhält verlängert. Eine absolute Schweinerei – denn diese Kürzung bedeutet faktisch einen Ausschluss der Jugendlichen aus der Arbeitslosenversicherung (ALV).
Während die Jungen unter enormen Einsparungen leider, können die Herren Dougan & Co. weitere Millionen auf die Seite legen. Denn je höher der Lohn, desto tiefer werden die Beitrage an die ALV. Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer wird zukünftig 2.2% ihres Lohnes an die ALV zahlen, während alle, die ein Einkommen von über 126'000 bis 315'000 pro Jahr haben, lediglich noch 1% Beitrag leisten müssen. Dies ist eine Ungerechtigkeit, die wir so nicht hinnehmen wollen! Aber damit nicht genug, denn wer mehr als 315'000 Franken verdient, zahlt gar keinen Beitrag mehr an die Arbeitslosenversicherung.
Mit einem "NEIN" zur AVIG-Vorlage am 26. September können wir arbeitslose Jugendliche vor massiven Kürzungen bewahren und den Abzockern einen Strich durch die Rechnung machen. Denn wir sind nicht bereit, ihnen jährlich Beiträge in der Höhe von 550 Millionen zu schenken und gleichzeitig die Jugendlichen dieses Landes auszubremsen!

Dieser Artikel von Seraina Fürer erschien am 16. September 2010 im SPinfo der Schaffhauser AZ